Jedes Mal, wenn sie Gelegenheit dazu haben, nehmen Opa und Oma ihre drei Enkelkinder im Alter von 2, 8 und 12 Jahren mit, um die Natur und Schutzgebiete zu erkunden. Sobald die Sonne scheint, rüstet sich jedes Mitglied der kleinen Wandergruppe für einen Ausflug im Kanton Waadt aus: Mit Wanderschuhen an den Füssen, Sonnenhut auf dem Kopf und Picknick im Rucksack geht’s los!
In diesen besonderen Familienmomenten gibt das Rentnerpaar seine Liebe für intakte Landschaften und Naturreservate an die neue Generation weiter. Als Befürworterin des nachhaltigen Tourismus reist die Familie wenn immer möglich mit dem öffentlichen Verkehr.
Gut gelaunt machen sich die Kinder mit ihren Grosseltern auf den Weg in die zwei regionalen Naturpärke des Kantons Waadt: den Parc Jura vaudois im Westen und den Regionale Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut im Osten. Beide Gegenden bieten mit ihren prächtigen Landschaften eine Menge schöner Wandermöglichkeiten. Unterwegs erwartet Gross und Klein eine Vielzahl an Aktivitäten und Entdeckungen, an die sie sich oft und gerne erinnern werden.
Dieser 45-minütige Rundweg im Vallée de Joux, der auf dem Marchairuz-Pass beginnt, ist auch für geländetaugliche Kinderwagen geeignet. Mithilfe der Informationstafeln zu den Geheimnissen des Parc Jura vaudois erklärt Opa, dass der Weg nach Siméon Meylan benannt ist: Einem Mann, der zu Fuss die Post austrug und die Gewohnheit hatte, unter einer grossen Weisstanne Rast zu machen, bevor er den Pass in Angriff nahm. Die ganze Familie bestaunt das Panorama mit Montblanc, Alpen und Genfersee, das von zwei Beobachtungplattformen aus sichtbar ist.
Mit ihren beiden älteren Enkeln im Alter von 8 und 12 Jahren unternehmen die Senioren eine Herbstwanderung auf dem Mollendruz-Pass und überqueren den Jurakamm inmitten von Waldweiden. Als sie hungrig werden, halten sie unterwegs an, um sich an der Sonne auf einen Stein zu setzen und ein Sandwich zu verspeisen. Die Wanderung führt dann in Richtung Juriens und Romainmôtier hinab. Die Besichtigung der berühmten Abteikirche beeindruckt die Kinder! Das letzte angenehme Wegstück nach Croy führt am Nozon-Bach entlang. Nach ihrer Ankunft wärmen sich alle vier bei einer feinen Tasse Tee auf.
An einem Sonntagnachmittag schlägt Oma ihrem 12-jährigen Enkel vor, einen Teil des Rundwegs um den Lac de Joux zu Fuss zu machen. Die grösste Wasserfläche im Juragebirge bietet zu jeder Jahreszeit einzigartige Landschaften mit Naturstränden und vielen Aussichtspunkten. Die Luft ist hier belebend, sowohl am Waldrand als auch am Seeufer und im Schilfgebiet! Als sie an den regionaltypischen Uhrmacher-Bauernhäusern vorbeikommen, erzählt die Grossmutter, dass dort früher Bauern lebten, die im Winter als Uhrmacher arbeiteten.
Unser Rentnerpaar nutzt einen klaren Tag für eine Wanderung mit seinen beiden älteren Enkelkindern. Am Ufer des Lac de Joux nehmen sie in Le Pont den einfachen Aufstieg durch Wälder und Weiden auf die Dent de Vaulion in Angriff. Auf dieser 1483 Meter hohen Erhebung bietet sich ein grandioses Panorama! Ein 360-Grad-Rundblick auf das Vallée de Joux, die Romandie und das benachbarte Frankreich, auf die Alpen und den Montblanc. Auf dem Abstieg kehren die vier Feinschmecker für ein Käsefondue im Chalet de la Dent de Vaulion ein, bevor sie nach Le Pont hinabgehen, um dort den Zug zu nehmen.
Mit allen ihren Enkeln im Alter von 2, 8 und 12 Jahren planen die Grosseltern ein Picknick im Parc Jura vaudois. Als Appetitanreger wählen sie den Lehrpfad Ballade à Béatrix: Zwischen Mythos und Wirklichkeit zeigt er die Geschichte der während der Burgunderkriege zerstörten Burg von Saint-Cergue In der Region Nyon auf. Informationstafeln erlauben, den staunenden Kindern dieses Ereignis zu erzählen. Dann vergnügen sie sich auf dem Picknickplatz «Vieux Château» unter der Aufsicht ihrer Grosseltern, die vom Ausblick auf die Alpen und den Genfersee bezaubert sind.
Im Mai werden die Wiesen oberhalb von Montreux Riviera weiss. Es ist nicht Schnee, sondern ein Teppich aus Narzissen! Dieses in der Schweiz seltene Phänomen ist eine der vielen Blumenschauen, die man im Kanton Waadt das ganze Jahr über bewundern kann. In schöner Erinnerung bleibt auch die Fahrt mit der Standseilbahn aus der Belle Epoque bis Les Avants! Von hier schlängelt sich der Weg durch Wälder und Weiden. Die Grosseltern zeigen der Reihe nach auf Dent de Jaman, Les Pléiades, Les Avants und Caux. Eine Bank mit Blick auf den Genfersee und die Dents-du-Midi lädt zu einer Verschnaufpause ein. Etwas später sind auf der Aussichtsplattform Le Cubly beim Anblick des 360-Grad-Panoramas alle sprachlos.
Am Col des Mosses beginnen die beiden älteren Kinder mit Wanderschuhen an den Füssen in Begleitung der Grosseltern die Besteigung. Nach anderthalb Stunden bergauf werden ihre Anstrengungen mit der herrlichen Aussicht auf den Lioson See in 1850 Metern Höhe belohnt. Die «Perle der Bergseen» bezaubert mit ihrer smaragdgrünen Farbe. Jetzt ist Erholung angesagt, an diesem friedlichen von Gipfeln umgebenen Ort, mit einer Schlemmerpause auf der Terrasse, gefolgt von einem Besuch des Tierparks. Wer die Kälte nicht fürchtet, kann auch ein Bad im See wagen!
Im Pays-d’Enhaut stellen die Grosseltern mit dem Telefon in der Hand nacheinander eine Rätselfrage. Ganz schön schwierig! Unterwegs müssen die Kinder sehr genaue Beobachtungen machen, um sie zu lösen… Die Wanderwege folgen alten Pfaden, die im 17. und 18. Jahrhundert für den Käsetransport benutzt wurden, mitten durch Dörfer, Wälder und Weiden, wo der L’Etivaz AOP auch heute noch hergestellt wird. Sie freuen sich schon, zu Hause und ein Stück Käse mit einer Scheibe Brot zu probieren!
Ab Château-d’Oex erreicht die kleine Gruppe zu Fuss und mit dem Kinderwagen die Turrian-Brücke, die über die Saane führt. Oma liest aus ihrem Führer vor, dass es sich um die älteste Hängebrücke in der Romandie handelt, die 1883 erbaut wurde. Mitten im Wald werden die Kinder ganz aufgeregt, als sie sich dem Ramaclé-Wasserfall nähern und sein Tosen hören. Von der Holzbrücke aus sieht man das spritzende Wasser! Beim Auspachek des Picknicks auf dem Tisch nennt Opa die Namen der Bäche: La Rosette und Le Ramaclé.
Dieser kinderwagentaugliche einstündige Spaziergang beginnt im Dorfkern von Rougemont, wo die Kinder zwischen alten traditionellen Chalets herumtollen. Sie staunen, als sie erfahren, dass die Fassaden mehrere hundert Jahre alt sind, älter als Oma und Opa zusammen! Dann gelangen sie zum La-Rite-Weg und wandern in friedlicher Atmosphäre inmitten der grünen Vegetation an der Saane entlang bis zur Vanel-Schlucht.
François Margot, Koordinator des regionalen Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut, erzählt von seiner Liebe zur Region und von den Erfahrungen, die man hier gemacht haben muss. Gute Anregungen für den nächsten Ausflug!
Den magischen Moment der Käseherstellung: die genaue Organisation der Arbeit und der Handgriffe jedes Familienmitglieds, das Holzfeuer, die Milch, die sich im Kupferkessel verwandelt, der Dampf, wenn der Käse herausgenommen und gepresst wird. Das ist ein aussergewöhnliches Schauspiel für die Sinne, für Augen, Ohren und Nase! Als Abschluss dieses Erlebnisses gibt es meist Rahm von der Alp und ein Stück L’Etivaz AOP vom vorherigen Sommer zum Probieren.
Der Blumenpfad Les Choucas oberhalb von Château-d’Oex führt durch eine wunderschöne Gegend an der gleichnamigen Alphütte vorbei und zurück über Les Mérils, wo im Juni der Narzissenteppich von der Farbenexplosion hundertjähriger Magerwiesen abgelöst wird.
Die theatralische Führung La lumière des moines mit dem Erzähler Dominique Pasquier versetzt den Besucher in drei Innen- und Aussenszenen zwischen Kirche und Schloss in die Vergangenheit dieser aussergewöhnlichen Stätte der Cluniazenser in Rougemont zurück.
Es fällt mir wirklich schwer, eine Wahl zu treffen, unsere Landschaftsvielfalt bietet so viele Schönheiten! Im Frühling Le Mont in Rossinière, im Sommer der Sonnenaufgang am Rocher du Midi, im Herbst der Sonnenuntergang über dem Genfersee von der Dent de Jaman aus gesehen und im Winter die unberührte Hochebene Pra Cornet.
Die starken Emotionen einiger Gäste beim Anblick eines Alpabzugs, zum Beispiel nomadisierender Viehzüchter aus dem Iran, die für den Erhalt ihrer Naturweiden kämpfen.
Den Kanton Waadt durchqueren auch anspruchsvolle Wanderwege, die atemberaubende Ausblicke bieten. Die Via Alpina führt über 14 der schönsten Alpenpässe und durch sechs Kantone der Schweiz. Im Waadtland folgt sie dem Bach namens La Torneresse im Pays-d’Enhaut, gelangt durch die typischen Dörfer Château-d’Oex und Rossinière, steigt bis zur Bergstation der Zahnradbahn von Les Rochers-de-Naye hinauf und von dort Richtung Montreux hinab.
Der Jurahöhenweg beschreibt einen Bogen von Zürich bis Genf. Er durchquert die wunderschöne Region des Waadtländer Juras, das Vallée de Joux mit seinem gleichnamigen See und klettert bis auf die Waldweiden des Mont Tendre auf 1679 Metern Höhe hinauf. Nach der Besteigung von La Dôle führt der Weg durch den Wald in die Weinberge und die hübsche Stadt Nyon hinab.