In Lausanne wohnt man seit acht Jahrtausenden am See oder in der "Cité". Die mittelalterliche Stadt schmiegt sich an einen Hügel, an dem die Wasserläufe Flon und Louve gegraben haben.
Als wichtiger Treffpunkt teilt sich Lausanne in fünf Quartiere auf: Cité, Palud, Pont, Bourg und St-Laurent. Die Stadtgrenzen griffen schon im 6. Jahrhundert über die Kathedrale hinaus und erfassten im 9. Jahrhundert Palud und Bourg, im 10. Jahrhundert auch St-Laurent. Gegen 1300 war die maximale Ausdehnung erreicht. Der steile Hügel und die Mauern, auf denen die Ehemalige Akademie gründet und die auch vom Pont Bessières aus sichtbar sind, zeugen vom früheren Verteidigungssystem.
Zur Cité gehören offizielle Gebäude wie die Kathedrale, die bischöfliche Residenz, das Schloss St-Maire und das Alte Spital. An der Place de la Palud, dem politischen und wirtschaftlichen Zentrum, steht das Rathaus. lm Pont-Quartier, am Zusammenfluss von Flon und Louve erbaut, die heute die Strasse zudeckt, richteten sich die Handwerker ein und nutzten die Wasserenergie. Auf der andern Seite des Flon-Tals beherbergt das Bourg-Quartier Luxusgeschäfte und Herbergen. Das befestigte Kloster St-François, von dem nur die Kirche übriggeblieben ist, bildete auf der Seeseite eine Ausbuchtung in der Stadtmauer. Jenseits der Louve liessen sich erneut zahireiche Handwerker im St-Laurent-Quartier nieder, das inzwischen nicht wiederzuerkennen ist.
Der Ale-Turm und jener des Bischofsschlosses in Ouchy aus dem 12. Jahrhundert sind die letzten Zeugen der mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren rund 50 Türmen.