Die im Kanton Freiburg ebenfalls «Vin cuit» genannte Raisinée wird trotzdem weder aus Weintrauben noch aus Wein hergestellt. Es handelt sich um stark konzentrierten Apfel- oder Birnenmost, der früher in der Küche anstelle von Zucker verwendet wurde. Diese auch heute noch sehr beliebte regionale Spezialität kommt bei der Zubereitung exquisiter Desserts zum Einsatz.
Die Raisinée (oder Vin cuit) ist ein braun-schwarzer glatter und sämiger Sirup. Sie wird aus Apfel- oder Birnensaft hergestellt, der viele Stunden lang (17 bis 36 Std.) in grossen Kupferkesseln eingekocht wird. Die Raisinée ist fertig, wenn man einen Tropfen davon auf einen Teller geben kann, ohne dass er verläuft. Die Raisinée wird auch heute noch traditionell zubereitet und dient oft als Anlass für ausgiebige Dorffeste.
Die in der Schweiz sehr beliebte Spezialität wird vor allem in Kuchen und süssen Wähen geschätzt. Aber einige wagen es auch, sie zu Glace, in Rahm oder gar zu manchen deftigen Gerichten wie Wild zu servieren.
Der Ursprung der Raisinée lässt sich bis ins 17. Jh. zurückverfolgen. Zu dieser Zeit war Zucker ein Luxusprodukt und stattdessen wurde die Raisinée in zahlreichen Haushalten als Süssstoff verwendet.