Das Seeland ist eine breite Talebene inmitten der Drei-Seen-Region. Ein Teil davon befindet sich ganz im Norden Freiburgs.
Dank seines fruchtbaren Bodens und seines angenehmen Klimas wird das im Gemüsebau spezialisierte Seeland auch „Gemüsegarten der Schweiz“ genannt.
Der zu Fuss oder mit dem Velo begehbare Gemüsepfad führt an Hecken und Kanälen entlang. Über 60 Gemüsearten werden in dieser wunder- vollen Region angebaut, darunter Rhabarber und Spargel, zwei Nahrungsmittel, die im Frühjahr herrlich duften.
Der Rhabarber
Der Anbau dieser Pflanze, die von den Botanikern der Gemüsegruppe zugeordnet wird, gehört zu den unumgänglichen Spezialitäten der Produzenten des Seelands. Es gibt sechs oder sieben Rhabarber- sorten, darunter jene des Vully.
Die Ernte, welche ganz von Hand erfolgt, ist zwei Mal möglich, nämlich anfangs April und daraufhin von Mai bis Mitte Juni. „Der in der ersten Zeitspanne ge- erntete Rhabarber ist oft weniger säuerlich und weniger faserig. Die Farbe hat absolut nichts mit dem Geschmack zu tun. Die Leute denken, dass der Rhabarber mit zunehmender roter Farbe an Säure verliert. Das ist falsch!“, erklärt Alexandre Javet.
Traditionsgemäss wird der Rhabarber als Kuchen oder Kompott gegessen. Er lässt sich aber auch sehr gut mit salzigen Gerichten zubereiten. Das Lieblingsgericht von Alexandre Javet? „Das Rhabarber-Tiramisu. Das Gleichgewicht zwischen dem Mascarpone und der Säure des Rhabarbers ist einfach Klasse!“.
Die Spargeln
Es gibt mehrere Sorten. Im Seeland werden aber hauptsächlich weisse Spargeln angebaut. Sie wachsen vollständig unter dem Boden, was ihnen den feinen Geschmack verleiht. Auf dem Gemüsepfad werden Sie automatisch an den Spargelfeldern von Beat Notz, dem Landwirt in Kerzers, vorbeikommen.
„Die weissen Spargeln sind eine Spezialität des Dorfs. Viele Besucher aus Neuenburg oder Bern kommen bis hierher, um unsere Spargeln zu essen“. Gibt es Tipps, um den Geschmack der Spargeln zu verfeinern? „Spargeln, die am Abend gegessen werden, müssten idealer- weise am Morgen des gleichen Tags geerntet werden. Auch die Kochzeit ist sehr wichtig. Die Spargeln werden 12 Minuten in kochendes Wasser gegeben und dann vom Feuer gezogen. Anschliessend bleiben sie rund 10 Minuten im Wasser. Schwimmen sie nicht mehr an der Oberfläche, sind sie genussbereit“. Zusammen mit einer Sauce hollandaise sind sie ein wahrer Genuss.