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Vielleicht finden Sie in Flüssen oder Geröll der Region abgerundete Steine, grünlich gefärbt und schwarz und weiss gesprenkelt. Es handelt sich dabei um den Grès (eine Art Sandstein) von Taveyanne, einem Sedimentgestein vulkanischen Ursprunges.
Der Grès gehört zu den Sedimentgesteinen, in denen sich Schotter befindet.
Der Name Grès definiert in der Geologie Schotter, d.h. Gestein, das durch Gesteinsschutt (Sand) und Erosion der Bergketten gebildet wurde.
Ein Grès kann zahlreiche kleine Teilchen von diversen Steinen enthalten. Er wird dann, je nach seiner Zusammensetzung, Arkose oder Grauwacke genannt. Der Grès von Taveyanne ist ein Schotter vom Typus Grauwacke, bestehend aus erodierten Quarzteilchen, siliziumhaltigen Materien (reich an Chlorit, Albit) und diversen anderen Mineralien, die dem Gestein seine gesprenkelte Optik verleihen. Er soll aus der Erosion von Bergen und Vulkanen, die am Südhang vom aktuellen Kanton Wallis während der Entstehung der Alpen (während der Kollision tektonischer Platten und Vulkanaktivitäten) entstanden sein. Heute kann diese Erscheinung auch auf der westlichen Seite und Küste der Anden festgestellt werden kann.
Diese Sedimente haben sich in Becken in der Tethys niedergelassen. Die Tethys ist zwischen der europäischen und afrikanischen Platte eingeklemmt und wird immer kleiner. Was übrig bleibt, ist das Mittelmeer. Nach ein paar zehntausend Millionen Jahren haben sich diese Sedimente auf dem Meeresgrund zusammengepresst und festgelegt. Die Becken zwischen Afrika und Europa beteiligen sich am irdischen Aufprall und werden ins Erdinnere gestürzt, wo der Stein um mehrere hundert Grad erhitzt (was ihm seine grünliche Farbe verleiht) und anschliessend zerquetscht und gepresst wird. Schlussendlich bildet diese Gesteinsschicht eine Art grosse geologische Cremeschnitte, zusammen mit anderen Gesteinsschichten, die mit der Zeit und durch Gletscheraktivitäten weiterhin erodiert werden. Heute befindet sich diese Schicht in einer Zone zwischen Taveyanne - Châtillon - Le Coin (am Rande der Diablerets) - Solalex und Frience (Quelle : geologische Landeskarte der Schweiz, Blatt 1285/Diablerets), sie stammt von einem einzigen Vulkan ab. Der Name Grès von Taveyanne wird fälschlicherweise ebenfalls für Flyschgestein aus anderen Regionen (Savoyen - Val d’Illiez) gebraucht ; der Grès, der in diesem Gestein vorhanden ist, hat sehr oft dieselbe Geschichte, aber nicht dieselbe Zusammensetzung wie der Grès von Taveyanne. Trotz der Verformung durch Temperatur und Druck während des Aufpralls, wird vermutet, dass die hellen oder dunkeln Flecken aus der Erosion von vulkanischem Gestein stammen: -die dunkle Farbe, kann aus der Erosion von «basaltischem» Gestein stammen, dem Lava -die helle Farbe, aus der Erosion von « andesischem » Gestein (Bimsstein), Erzeugnisse aus vulkanischen Explosivstoffen. Die Mischung der zwei Farben könnte bedeuten, dass die vulkanische Aktivität in der Region gemischt war (Lavastrom und Explosion), wie zurzeit der Stromboli. Die Schicht des Grès von Taveyanne ist relativ dünn (ein paar Meter). Das könnte bedeuten, dass die Erosion des vulkanischen Massives in der Gegend nicht sehr lange gedauert hat, nur 1 bis 2 Millionen Jahre.
Heutiger Gebrauch von Grès :
-Mauern und Wandverkleidungen
Wer in Taveyanne oder Gryon spazieren geht, kann zahlreiche Mauern bestaunen, in denen u.a. Grès von Taveyanne verwendet wurde. Manchmal scheint die Anwesenheit von Grès dem Zufall überlassen, meistens jedoch hat der Erbauer die Steine selbst ausgesucht und genauestens platziert.
-Um Holzschindeln auf den Chalets festzuhalten
Bis zur Industrialisierung und dem Modernismus der letzten 50 Jahre, wurden die Holzschindeln der Chalets in Taveyanne durch Stangen und Steine festgehalten. Die Blöcke aus Grès von Taveyanne waren meistens abgerundet und von der Natur vorgeschnitzt, es war also selbstverständlich, sie auf den Dächern des Weilers vorzufinden.
-Öfen und Herde
Der Grès von Taveyanne, metaphorisches Gestein (d.h. Steine, welche durch Temperaturen und Druck beeinflusst wurden) ist ein sehr wärmebeständiges Gestein. Es kann Wärme speichern (dank seiner chemischen Zusammensetzung reich an feuerfesten Mineralien) und wieder ausstrahlen, allerdings nicht so stark wie der bekannte Speckstein. Der Grès von Taveyanne wird beim Erhitzen leicht weiss, behält allerdings sein hübsches gesprenkeltes Aussehen.
-Mahlsteine
Durch sein relativ hartes Korn, wurde der Grès von Taveyanne früher mit grosser Vorsicht behauen, um daraus Mahlsteine herzustellen. Diese Mahlsteine befanden sich in den Kellern und Getreidespeichern in Gryon, aber nicht in Taveyanne, wo kein Getreide angepflanzt war.
-Kunst, Handwerk
Die Stele im Centre Gryonnais ist ein Beispiel für ein Kunstwerk aus Grès von Taveyanne.
Grès behauen ist wie Sandstein verarbeiten, auch wenn der Stein härter und brüchiger ist. Meissel und Stichel werden für die gröberen und Zahneisen für die feineren Arbeiten gebraucht. Das Resultat wird dann eventuell poliert.
Werke aus Grès von Taveyanne bleiben meistens roh, aber das Resultat nach dem Polieren kann sehr beeindruckend sein, mit schwarzen Speigelungen, die den gesprenkelten Aspekt verblassen lassen.
- Esoterik und medizinische Heilkräfte
Zahlreiche Forschungen habe ergeben, dass der Grès von Taveyanne weder esoterische noch therapeutische Heilkräfte besitzt. Anhänger von natürlichen Therapien empfehlen, Salben aus Grès für Artikulationen zu gebrauchen.
-Weiterer Gebrauch
Anscheinend wurden früher ebenfalls Spülbecken aus Grès von Taveyanne geschnitzt. Das ist erstaunlich, weil der Stein sehr empfindlich auf Flüssiges und Fett reagiert.
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