Im Jahr 170 n. Chr. stand in Orbe eine imposante römische Villa. Die Mosaiken, die 9 der 100 Räume des luxuriösen Anwesens schmückten, sind heute durch vier Pavillons geschützt, die von Mai bis Ende Oktober besichtigt werden können. Digitale Tablets ergänzen die Besichtigungen, und auf Anfrage sind Reiseführer erhältlich.
Die Mitte des 19. Jh. nördlich von Orbe in der Region von Yverdon-les-Bains entdeckten Mosaiken zierten die wichtigsten Räume der Villa. Die aus natürlich gefärbten Steinen gefertigten Mosaiken stellen Gottheiten dar oder sie bestehen aus geometrischen Trompe-l’oeil-Motiven oder figurativen Darstellungen aus der griechischen Mythologie, wie das berühmte Labyrinth des von Theseus besiegten Minotauros.
Obwohl der Besitzer der Villa bis heute unbekannt ist, zeugen die Dekorationen des aussergewöhnlich grossen Gebäudekomplexes (230 m x 90 -110 m) von seinem Reichtum und seinem prunkvollen Lebenswandel.
Von 1986 bis 2004 fanden in Boscéaz Lehrgrabungen für Archäologiestudenten der Universität Lausanne statt. Dabei kam ein neuntes Mosaik zutage, das derzeit restauriert wird, sowie das Mithräum – ein Tempel des Mithras-Kultes – und die Thermen.