Das Dorf Rossinière ist für seine Architektur der charmanten Chalets mit den kunstvoll gearbeiteten Fassaden bekannt. Das Grand Chalet, eines dieser typischen Gebäude der Waadtländer Alpen, die bei einem didaktischen Spaziergang bewundert werden können, beeindruckt durch seine Grösse und viele Details.
Das Grand Chalet von Rossinière schlägt sämtliche Rekorde: 500 m2 Grundfläche, 5 Stockwerke, 113 Fenster, eine mit 2800 Buchstaben auf die Fassade gemalte Widmung. Es handelt sich um das grösste Holzwohnhaus der Schweiz und befindet sich im Pays d’En-Haut (Oberland), einer Region, in der Holzbauten ein hohes Niveau an Raffinement erreichen.
Das Grand Chalet wurde zwischen 1752 und 1756 für Jean David Henchoz erbaut, einen Bauer, Notar und Richter, der ein «Käsehaus» errichten wollte. Und so war der Keller für die Ausmasse des Chalets verantwortlich: Er war für die Lagerung und Reifung von 600 Käselaiben vorgesehen. Das Obergeschoss war geschäftlichen Dingen vorbehalten, Händler aus Bulle, Vevey und auch Lyon feilschten hier um die Preise für den Exportkäse.
1977 kaufte der Maler Balthus (1908-2001), Graf Balthazar Klossowski de Rola, das Grand Chalet. Er lebte hier mit seiner Gattin und der gemeinsamen Tochter, malte und empfing Berühmtheiten und Künstler aus ganz Europa. Das Grand Chalet ist Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.