Gleich am Dorfeingang begeistert die Kirche von Rougemont durch ihre Schönheit und Geschichte.
Rougemonts Kirche zählt unweigerlich zum Erbgut der Region Pays-d'Enhaut (Waadtländer Oberland). "Klein aber fein" überzeugt sie durch ihre Geschichte sowie die Schönheit ihrer Gemälde und Glasfenster. Im 11. Jh. Wurde sie von Mönchen der Zisterzienserabtei Cluny (F) unter dem Auftrag des Greyerzer Grafen Wilhelm I erbaut und sie ist das erste und einzige Kloster der Waadtländer Alpen. Im romanischen Styl erbaut, hat sie die Form eines gegen Osten gerichteten Kreuzes. Ursprünglich wurde die Kirche dem heiligen Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Kinder und Märtyrer des 4. Jh., geweiht. Nach dem Fall des Grafen von Greyerz geriet die Region unter die Herrschaft von Bern, welche 1555 die protestantische Reformation einführte. Somit wurde die Kirche protestantisch. Das angrenzende Schloss ist heute Privatbesitz und wurde damals auf den Fundamenten des zerstörten Klosters als Wohnstätte für den Berner Landvogt erbaut.
Ein architektonisches Juwel
Unter seinem Regime wurde der Baukörper umgestaltet. Der Chor wurde vergrössert. Seit Beginn trennen zwölf massive Säulen die Seitenschiffe vom Mittelschiff, wobei jede Säule einen der 12 Apostel präsentiert. Letztere sind heute noch zu bewundern. Eine umfangreiche Restaurierung von 1919 bis 1926 verleiht dem Gebäude seine Vornehmheit, indem die ursprünglichen Steinmauern sichtbar gemacht wurden, die bis anhin mittels fünf Gipsschichten überstrichen waren. Das Kirchenschiff erhielt eine hölzerne Bogendecke. Die Malereien wurden vom Künstler Correvon nach Motiven des 13. Jh. ausgeführt. Die Kirche gilt heute als Schweizer Erbgut mit nationaler Bedeutung. Regelmässig finden dort kulturelle Anlässe statt, hauptsächlich während des Barockmusik Festivals La Folia, das jeweils am Pfingstwochenende stattfindet. Ausser der Kirche stehen im Dorf mehrere alte Chalets mit geschnitzten Giebeln und reich dekorierten Fassaden. Pays-d’Enhaut Tourismus organisiert auf Verlangen Führungen mit erfahrenen Begleitern zu diesen weiteren architektonischen Sehenswürdigkeiten.